Ein satirischer Rückblick aus der Sicht eines Druckers. Wir nennen ihn Peter. Seit 40 Jahren lebt er mit Farbe unter den Fingernägeln und Papierstaub auf der Lunge und steht täglich an seiner Druckmaschine. Und in drei Wochen geht er in seine wohlverdiente Pension. «Digital ist gut. Aber Print ist besser». Peter ist natürlich ein Print-Fan und hat für uns den direkten Vergleich angestellt. Aber lesen Sie mit einem kleinen Augenzwinkern selber.
Haptik vs. Hektik
Print: Ein gedrucktes Magazin knistert, riecht nach Druckerei und hat Ecken, an denen man sich stossen kann – wie im richtigen Leben.
Digital: Ein PDF scrollt sich emotionslos durch den Tag und fragt dabei ständig, ob man den Cookie-Richtlinien zustimmt.
Lesedauer vs. Ladezeit
Print: Sofort da, liegt auf dem Tisch und braucht keinen Akku. Nur Licht.
Digital: «Ihre Datei wird heruntergeladen…», «Update nötig», «Verbindung verloren», «404 – Seite nicht gefunden».
Werbefläche vs. Werbeflut
Print: Eine Seite Werbung. Still. Würdevoll.
Digital: Pop-Up über Pop-Up, Autoplay Video, Newsletter-Anmeldung, Tracking-Cookies, und irgendwo dazwischen: der eigentliche Artikel.
Nachhaltigkeit vs. Nachladen
Print: Einmal gedruckt, bleibt’s. Vielleicht Jahrzehnte. Oder zumindest als Buchstütze.
Digital: Wird auf 17 Servern gespeichert, täglich gespiegelt, mit Strom aus dubiosen Quellen betrieben und morgen ersetzt durch Version 3.7.2-beta.
Seriosität vs. Scrollitis
Print: Man liest, trinkt Kaffee und denkt nach.
Digital: Man scrollt, klickt auf eine Katze, wird abgelenkt, landet in einem Verschwörungsforum und hat am Ende vergessen, wonach man ursprünglich gesucht hat.
Gestaltung vs. Template-Wüste
Print: Ein Layouter hat zwei Wochen lang die perfekte Schrift gesucht.
Digital: Auswahl zwischen Arial, Arial Bold oder Arial Kursiv. Oder ein Plug-in runterladen. Vielleicht.
Sammelwert vs. Screenshot-Kultur
Print: Wird archiviert, gesammelt, weitergegeben. Vielleicht sogar gerahmt.
Digital: Wird kopiert, ge-shared, als Screenshot auf dem Handy gespeichert – und dann nie wieder angeschaut.
Fazit:
Digital ist schnell, laut und ständig online.
Print ist langsam, edel – und hat Stil.
Oder wie es der Drucker Peter sagt:
«Was auf Papier steht, vergilbt ehrenvoll. Was digital ist, vergisst man sofort.»


Warum wir am 1. August geschlossen haben?
Weil in der Druckvorstufe über dem Plattenbelichter Cervelats gebrutzelt werden, statt Platten zu belichten.
Weil unsere ganze Druckercrew lieber Alphorn bläst, als die Druckmaschine zu bedienen.
Und weil unsere Stapelmaschine aktuell nicht für Papierstapel, sondern für eine epische Jassrunde im Einsatz ist.
Weil der Bund es befiehlt.
Kurz gesagt:
Am Nationalfeiertag steht bei uns alles still – ausser natürlich der Grill und das Alphorn. Wir wünschen allen einen herrlich schweizerischen 1. August! Und da dann ja Wochenende ist, sind wir erst ab dem 4. August wieder druckfrisch, motiviert und ganz ohne Jasskarten für Sie da!